Es war Samstag, 21. November 2020. Eigentlich eine Woche zu früh. Nein, das Datum stimmt. Es ist oder wäre Stadtlauf Samstag. Eine Furzidee von mir, dachte ich anfänglich, doch allmählich stellte sich heraus, dass es doch keine war, diesen symbolischen Lauf zu organisieren. Was heisst da organisieren; er ist ja schon organisiert, musste ja nur noch die Jubiläufer einladen und ein Mitstreiter. Sie kamen, standen mit ihren knappen Laufdressis vor mir im Sääli der Linde oder etwa doch Garderobe. Was für ein Anblick. Für was ein Restaurant nicht alles gut ist.

Im Vorfeld wussten wir alle, dass der 38. der hässlichen Corona zum Opfer fiel. Doch zum Trotz wollten wir ihr die Stirn bieten und ihn absolvieren.

Es war 18.30 Uhr, das erste Bier bereits intus. Die ersten Fans auch schon anwesend und wir 9 Ausgeflippten starteten zu unserer Aufwärmrunde, ausgerüstet mit einem Jubishirt zur Erkennung, zum Münsterplatz. Um 19.00 Uhr wurden wir vom OK Präsident und vom Präsidenten des LSV Basel herzlich willkommen geheissen und durften viel Lob für unsere Idee entgegennehmen. Nico, seinerseits Präs. LSV, amtete als Starter. Es war wie echt. Mit einer Käpselipistole gab er den Start frei.

Ab wie die Feuerwehr joggten wir Richtung Bäumligasse runter zur Freien Strasse. Sie war fast Menschen leer. Doch die wenigen, die unterwegs waren wussten nicht, was sie von uns Ausgeflippten halten sollten. Die Reaktionen konnten unterschiedlicher nicht sein, die einen applaudierten, andere schauten komisch aus der Wäsche und die Dritten dachten wohl, was sind das für Spinner und schüttelten den Kopf.

Langsam bogen wir in die Rheingasse ein, beim «Schmalen Wurf» ging die Post ab. Zuschauer «Dicht an Dicht» und sie schrien uns zu Höchstleistungen, aber nur bis zur Linde, da stand unser Fanclub und die tobten wie beim Originallauf. Stimmung pur. Nun ging es wieder gemütlich die Wettsteinbrücke hoch und runter zum Ziel auf den Marktplatz. Es war geschafft. Total ausgepumpt, verschwitzt und Kater in den Beinen, vor allem aber Durst und Hunger plagte uns. Im Nachhinein erfuhren wir, dass uns die Medaillen nachgesandt würden. Lach, lach. Jetzt ging es zurück zur Garderobe in die Linde, wo uns der Fanclub bereits erwartete und uns mit einem tosenden Applaus begrüsste. Nun ging es ans retablieren. Vor lauter «Wasserdampf» konnte man die Mitstreiter nur noch schemenhaft erkennen.

Bei gutem Essen und Trinken, verbunden mit spannenden Gesprächen der vergangenen Jahre, liessen wir den Abend ausklingen. Diesen Plausch werden wir wohl so rasch nicht mehr vergessen, denn im Wissen, dass wir diesen Spass eine Woche später nicht mehr hätten durchführen können.

Jetzt freuen wir uns auf den symbolischen «Klausenlauf» vom Tram direkt ins Restaurant, wenn es dann noch geöffnet hat und nicht dem Lockdown zum Opfer fällt.

Einer der dabei war…

(Bericht von Kurt Stirnimann)

 

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