Dominik Frey war beim Swissman Xtreme dabei, einem Langdistanz-Triathlon quer durch die Schweiz. Er hat seine Erfahrungen, die er dort gemacht hat, in einem Bericht für uns zusammengefasst.
Viel Spass beim lesen
Jan

Über den Swissman Xtreme 2014

Immer höher, immer weiter – das ist es, was die Menschheit seit je her antreibt und das ist es auch, was den Athleten dazu bringt, seine Limits immer wieder neu auszuloten. Vor über 30 Jahren stritten sich drei Herren auf Hawaii darum, wer der beste Ausdauersportler unter ihnen sei. Der Schwimmer? Der Rennvelofahrer? Oder der Läufer? Wie also will man das testen? Genau, man reiht ganz einfach diese drei Sportarten hinter einander und schon war der Triathlon geboren. In seiner Urfassung bedeutete das: 3.8km Schwimmen, 180km Rennvelo fahren und danach die 42.2km eines Marathons laufen. Und weil das irgendwie doch eine ziemlich harte Sache darstellt, nannte man die Veranstaltung Ironman.
Über die Jahre breitete sich diese Sportart über die ganze Welt aus, und wie es eben so ist – siehe meine einleitenden Worte – war das dann eben doch nicht genug. Man könnte ja noch mehr… oder härter… Und so kam es, dass hier und dort ein paar Verrückte äh sorry Angefressene das Konzept noch um die Komponente «Höhenmeter» bereicherten. Beispielsweise in Norwegen: Die Wikinger, bekanntlich ja eine zähe Rasse, springen also beim Norseman in den 13° kalten Fjord, pedalieren dann über 2000 Höhenmeter durch die Pampa und lassen den Marathon auf einem Berg enden. Und dann kamen die Schweizer und fanden, sowas können wir doch auch! Also erfanden sie den Swissman Xtreme.

Dominik auf dem Weg zum Ziel
Dominik auf dem Weg zum Ziel

Dieser Swissman möchte seinen Teilnehmern ein paar schöne Ecken der Schweiz zeigen, und da diese schönen Ecken in unserem Alpenland eben meistens in den Bergen liegen, sammeln sich die einen oder anderen Höhenmeter unterwegs an. Zuerst geht es, logischerweise flach, von den Brissago-Inseln im Lago Maggiore schwimmenderweise nach Ascona. Start um 05:00 morgens, denn der Tag wird noch lang. In Ascona hilft einem der Supporter aus dem Neo und aufs Velo und ab geht die Post die Leventina hoch. Der Supporter überigens ist eine unverzichtbare Person bei diesem Wettkampf: Es gibt keine Verpflegung unterwegs und alles, was man auf der Strecke benötigt, nimmt der Supporter im Auto mit und reicht dieses dem Athleten unterwegs in den definierten Supportzonen. Back to basics sozusagen! Jedenfalls endet die Leventina irgendwann mal und dann geht es den Gotthard hoch, auf der schönen alten Tremola. Es empfiehlt sich, vor dem Start noch den Sitz der Zahnplomben zu kontrollieren! Vom Gotthard geht es über Hospenthal nach Realp und ehe man sich versieht kriegt man den Drehwurm vor lauter Kurven auf der Furka-Passtrasse welche nach Gletsch führt und dort direkt in die Strasse auf den Grimsel übergeht. Der Grimsel ist eine feine Sache: 5 Kurven und etwas mehr als 400 Höhenmeter Aufstieg sind schnell erledigt und dann heisst es «Gring ache» und runter nach Innertkirchen – Meiringen – Brienz. Das kurze Hölperli bei der Aareschlucht bekommt man eigentlich nicht mal mehr wirklich mit. Dann reicht es auch mit dem Velölen und darum flugs die Laufschuhe montiert und hoch zu den Giessbachfällen und dem Seeufer entlang nach Bönigen, kurz Wilderswil gestreift und dann geht es auf der Strecke des Jungfrau Marathons in Richtung Zweilütschinen. Dort biegt man links ab, denn schliesslich ist der Aufstieg auf die Kleine Scheidegg über Wengen schon durch eben jenen obig genannten Jungfrau Marathon benutzt und man will die Strecke ja nicht zu sehr abnützen. Also nach links und mit der brütenden Sonne im Rücken geht es mal steiler, mal weniger steil nach Grindelwald zum Checkpoint. Ab dort ist die Begleitung zu Fuss durch den Supporter zwingend vorgeschrieben und ins Rucksäckli gehören nebst Wasser und Riegeln auch warme Kleidung und eine Stirnlampe. Immerhin geht es doch nochmals über 1000 Höhenmeter hoch zur Kleinen Scheidegg ins Ziel. Dort blickt der Athlet oder auch die Athletin auf einen langen Tag zurück mit
– Schwimmen 3.8km Brissago-Inseln – Ascona Lido
– Velo 180km Ascona (196m) – Gotthard (2106m) – Furka (2436m) – Grimsel (2165m) – Brienz (566m)
– Laufen 42.2km Brienz – Giessbachfälle (ca 700m) – Wilderswil – Zweilütschinen – Grindelwald Grund (960m) – Kleine Scheidegg (2061m)
– Gesamt Höhenmeter 5400m
Wer mehr über diesen speziellen Tag wissen und ein paar schöne Stimmungsaufnahmen des Wettkampfs geniessen möchte, der kann dies im Bericht von Dominik Frey auf Dominiks Sportblog nachlesen. Viel Spass!

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