Am Sonntag, 01.06.14 war es wieder einmal soweit, der Ironman 70.3 in Rapperswil stand an. Mit einem 2. Platz in der AK beim Triathlon in Rheinfelden anfangs Mai und weiteren guten Trainingseinheiten (unter anderem die Donnerstag Trainings auf der Bahn mit den LSVB’lern) bin ich um 5:30 Uhr in Basel losgefahren um pünktlich in Rapperswil anzukommen, damit ich noch die letzten Handgriffe und Checks am Bike in der Wechselzone vollbringen konnte. Im Gegensatz zum letzten Jahr, als das Rennen aufgrund von schweren Regenfällen und einem Erdrutsch auf der Bike Strecke leider abgebrochen werden musste, war dieses Jahr bestes und schönstes Wettkampfwetter vorhergesagt.
WechselzoneAls ich dann um 8:30 Uhr mit ca. 300 anderen Teilnehmern meiner Altersklasse für das Einschwimmen in den Zürichsee stieg, war zuerst einmal Überwindung angesagt. Der See hatte um diese Zeit gerademal ca. 16 Grad. Um 8:50 Uhr war es dann endlich soweit, das kalte Wasser spielte in diesem Moment keine Rolle mehr. Als der Startschuss fiel, gab es wie immer, wenn über 300 Athleten los schwimmen, die gewohnten Positionskämpfe beim Anschwimmen. Deshalb bin ich extra ein wenig weiter aussen gestartet, um so schnell wie möglich meinen Rhythmus zu finden. Dies gelang mir dann auch ziemlich gut. Leider habe ich eine Gruppe verpasst und konnte somit nicht vom „Wasserschatten“ profitieren und musste alleine Richtung Wendebojen schwimmen. Nach etwas mehr als 33 Minuten, für die 1.9km, erreichte ich das Ufer und machte mich auf den Weg zur Wechselzone.
Nach einem guten Wechsel (Neopren ausziehen, Helm aufsetzen) konnte ich auf dem Bike schnell meinen Rhythmus finden und mit einer guten Pace Richtung erste Steigung fahren. Bei den insgesamt rund 1000 Höhenmeter, welche auf den 90 Kilometer mit dem Rad zu überwinden sind, musste ich meine Kräfte so einteilen, dass ich bei den Steigungen (zum Teil bis zu 20%) nicht zu viel Kraft verbrauchte, um bei den Abfahrten und flachen Teilstücken genügend Druck auf die Pedale bringen zu können. Ausserdem musste ich zum Schluss dann noch genügend Reserven für den Halbmarathon haben. Nach rund 2.35 Stunden erreichte ich erneut die Wechselzone in Rapperswil und durfte mich nun auf die letzten 21.1 km machen.
Ich hatte von Anfang an gute Beine und konnte die erste, von zwei zu absolvierenden Runden, mit einer Pace von 4:10 laufen. Die ersten 5 km der zweiten Runde liefen auch noch gut, bis ich dann ab km 16 die Strapazen der bereits absolvierten 90km auf dem Bike zu spüren bekam. Ich konnte jedoch alle meine Kräfte nochmals bündeln und den Halbmarathon in 1:30:54 Std. beenden. Mit einer Gesamtzeit von 4:46:24 Std. erreichte ich das Ziel und war überglücklich unter der angestrebten 5 Stunden Marke zu bleiben.
Nun stellte sich für mich die Frage, ob diese Zeit für die Qualifikation zur 70.3 Weltmeisterschaft in Mont Tremblant in Kanada reichen würde. Für die Weltmeisterschaft werden in jedem der 70.3 Ironman Wettkämpfe auf der Welt (ca. 60 Wettkämpfe insgesamt rund um den Globus) zwischen 30-50 Qualifikations-Slots vergeben. Insgesamt ergibt das 1800-2000 Startplätze über alle Alterskategorien und Geschlechter. Die jeweils Erstplatzierten der jeweiligen Altersklasse haben der Reihe nach die Möglichkeit sich bei der Slot Vergabe im Anschluss an die Siegerehrung zu melden und müssen dann aber sogleich die 400 Dollar Startgebühr bezahlen. Als 53. in meiner Altersklasse schien mir die Chance sehr gering zu sein. Da jedoch meine Freunde entschieden bis zur Slot Vergabe zu bleiben, dachte ich mir „versuche es doch auch“.
RomanBikeUnd tatsächlich verzichteten die Erstplazierten in meiner AK auf den Startplatz, so dass ich den letzten der 4 Slots, die für meine AK vergeben wurden, ergattern konnte. Meine Freude war riesig, unglaublich ich werde an der WM 70.3 Ironman teilnehmen. Nun heisst es für mich weiter trainieren, sowie den einen oder anderen Wettkampf als Vorbereitung zu absolvieren und dann im September auf nach Kanada zur WM.
Es war wieder einmal ein super Wettkampf mit einer wunderschönen Schwimm-, Bike- und Laufstrecke. Das Ganze war, wie immer bei Ironman Wettkämpfen, bestens organisiert. Das Publikum an der Strecke war genial und motivierend, sie haben die Athletinnen und Athleten toll angefeuert.
Allen die auch einmal Lust (und den Mut) haben einen Ironman 70.3 zu absolvieren, kann ich diesen Wettkampf bestens empfehlen.
An dieser Stelle möchte ich mich für das tolle „Donnerstag Training“ mit Rainer und allen LSVB’lern bedanken. Ohne diese harten Trainingseinheiten wäre es mir nicht möglich gewesen, den Halbmarathon in 1:30:54 zu laufen.
Bis zum nächsten mal (aus Kanada :0)
Roman Mundschin

Schreiben Sie einen Kommentar