Nasser, schwerer Nebel lag über Münchweiher, als am Donnerstagmorgen zwei Gruppen des LSVB die erste Strecke, hinauf auf den Streitberg, in Angriff nahmen. Die Einen liefen direkt in den Anstieg hinein, die Ambitionierteren drehten noch eine Schlaufe durch das flache Gebiet, bevor der Anstieg zum Schwarzwald begann. Die Wege deuteten sehr schnell darauf hin, was uns bei diesem Winterlager einige Kilometer begleiten sollte: Schnee und Eis! Die ersten Meter im Wald waren noch ganz passabel zu laufen, als aber die Verpflegungsstelle 1 am Waldrand passiert war, begann ein Teilstück, dass an technischen Schwierigkeiten kaum zu überbieten war.

Gebanntes Warten auf den Start zur ersten Etappe
Gebanntes Warten auf den Start zur ersten Etappe

Blankes Eis, hängende Spuren und gefrorener Schnee machten es allen Beteiligten überhaupt nicht einfach. Das bekamen auch unsere Verpflegungsposten zu spüren, Toni und Kathrin, denn die Laufzeiten gingen wegen den Bedingungen noch weiter auseinander als es ohnehin der Fall war. Während der Schnellste auf den vereisten Anstiegen auf der Gesamtstrecke mit einem 4:12er-Schnitt unterwegs war, liefen die Gemütlichsten mit über 9 Minuten pro Kilometer. Damit war klar, der Erste wird an V3 Niemanden vorfinden, zu lange war der Abstand zum Ende der Gruppe. Trotz der schweren Laufverhältnisse kamen aber alle gesund im Tal in Münchweiher an, das war wohl das wichtigste und erfreulichste Ergebnis.
Eine schöne Geschichte gab es auch am Rande der Strecke: Laura fand einen verletzten Star am Streckenrand, den Xavi bis zur Verpflegung mitnahm. Er wurde nach dem Mittagessen von Xavi ins Tierheim gebracht. Er sollte die Sache überleben und fliegt hoffentlich wieder!
Start zur Nachmittagsrunde
Start zur Nachmittagsrunde

Wolle und Tobi in der historischen Altstadt von Ettenheim
Wolle und Tobi in der historischen Altstadt von Ettenheim

Die zweite Etappe am Nachmittag diente dann wieder zum entspannten Laufen, Schnee und Eis gab es nur kurz im Hohlweg unterhalb des Aussichtsturmes. Das Wetter war grau und nichts sagend, wie so oft, aber wenigstens war es trocken und windstill, zum Laufen also eigentlich perfekt. Auch diese Runde brachten alle Beteiligten problemlos hinter sich und so konnte am Abend zum ersten Mal gefeiert werden. Wieviel und wie lange bleibt das Geheimnis der Beteiligten. Auf jeden Fall kam auch hier Niemand zu schaden.
Am Freitag Morgen zeigte sich das Wetter erneut von seiner grauen Seite, lediglich der Nebel hatte sich in einen ganz zarten Schneefall gewandelt, der aber bald ganz nachliess. Die ersten Meter der Sulzerrunde waren gut zu laufen, weitestgehend waren die Wege ohne Schnee, aber kurz vor der Verpflegungsstelle änderte sich das, Eis und Anverwandte bedeckten die Laufwege, stellenweise spiegelglatt! Höchste Konzentration war also gefordert, vor allem bei den zahlreichen abschüssigen Passagen. Aber auch hier gaben sich alle Mühe und es gab keine nennenswerten Vorkommnisse, ausser die üblichen Streckenabweichungen, wegen Navigationsproblemen. Und so ging auch diese technisch schwierige Runde für alle erfolgreich zu Ende.
Schöne Landschaft zu Beginn der Streitbergrunde
Schöne Landschaft zu Beginn der Streitbergrunde

Am Freitag Nachmittag steht wohl die Strecke mit dem eindrücklichsten Namen auf dem Programm: Wildschweinrunde! Wohl nicht wegen den Waldbewohnern, sondern eher wegen denen, die auf der stark ansteigenden und folglich auch abfallenden Runde unterwegs sind. Parallel gab es zum ersten mal die Möglichkeit, am Lauftechniktraining in der kleinen Halle in Ettenheimmünster teilzunehmen. Dieses wurde am Schluss mit einem Unihockeyspiel abgeschlossen: Deutschland – Schweiz. Das erste Spiel endete 4:2 für Helvetien (Bea, Silvia und Thomas), das Zweite 5:2 für die Mannschaft aus Deutschland (Laura, Katja und Rainer).
Von V1 zur V4, oder doch nur zur V3, oder vielleicht doch lieber von V2 zur V4 und ….
Am Freitagabend herrschte im Gasthaus Sonne, von Thomas Feger, wieder wildes Treiben am Tisch von Roland, der aus organisatorischen Gründen die Laufstrecken des Samstages jedes Einzelnen in seine Liste eintrug. Nur bei Adrian; Mehmet und Rainer gab es kein Getausche und Herumgerechne, ganzer Marathon, na klar, denn der Grossi hatte bereits immer gesagt: Mach keine halben Sachen!
Und so waren es genau die drei armen Socken, die bereits um 8 Uhr bei klirrender Kälte, das Thermometer zeigte deutliche Minusgrade, auf die Strecke gingen. Mehmet sogar noch früher, ansonsten hätte er den gesamten Verpflegungsplan durcheinander gebracht. Während alle anderen im warmen Auto zur V1 fuhren, hatten die drei dort schon die ersten 8 Kilometer absolviert.
Das Wetter zeigte sich endlich von seiner schönen Seite und als alle Gruppen ab V1 gestartet waren, kam die Sonne hervor und brachte wenigstens etwas Wärme in die ansonsten eiskalte Luft. Zum Glück war es windstill, das machte das Laufen trotz der Temperaturen angenehm.
Die lange Rheinrunde zeigte sich von ihrer schönen Seite, lediglich am Rheinufer gab es ein wenig Eis und Schnee, aber das konnte man gut umlaufen. Nicht umlaufen hingegen, konnte man das Waldgebiet, in dem mal wieder die Jagd stattfand. Ein Schild warnte vor dem Weitergehen. Wir gingen dann auch nicht weiter, wir liefen weiter, stand ja nicht auf dem Schild, oder Adrian?
Die üblichen schönen Bilder der Wildvögel säumten den Streckenrand, besonders die zwei Schwäne, die auf einem zugefrorenen See den letzten Quadratmeter Wasser nutzten, blieben bei Jedem in Erinnerung.
Und so ging auch die lange Runde erfolgreich über die Bühne, ob V1-V4, V3-V7 oder …? Alle kamen sie ins Ziel. Obwohl auch hier wieder sehr unterschiedliche Laufleistungen vorhanden waren, funktionierte das Verpflegungssystem perfekt. Der gesamte Marathon wurde in sehr schnellen Zeiten absolviert, 2:52:30 der Erste, 3:12 der Zweite! Und so gab es wieder etwas zu feiern in der Sonne. Sogar Bürgermeister und Ortsvorsteherin waren extra gekommen, Letztere auffällig gekleidet. Hoffentlich geht sie noch auf die Fasnacht, meinte Laura schmunzelnd, und zum Glück war es so! Leider war die anschliessende Etappe am Abend dann auch die Erste, an dem nicht alle Beteiligten schadensfrei zurück kamen. Daran muss gearbeitet werden, unbedingt.
Was vom Vorabend noch übrig war, stand am Start der letzte Runde über die Hügel von Ettenheim am Sonntag Morgen. Verhältnismässig warm war es geworden, aber dafür gab es kräftigen Wind auf den Höhen. Aber das Schwierigste war sicherlich erneut der Untergrund. Das Eis wurde durch die Wärme noch rutschiger, krustige Eiskanten lösten sich in spiegelglatte Flächen auf, stellenweise gab es überhaupt keinen Halt. Aber auch diese schwierigen Verhältnisse meisterten alle bravourös und so ging auch die letzte Etappe zu Ende.
Als Fazit kann man dieses Mal mit Fug und Recht behaupten: Es war wieder eine glatte Sache in Münchweiher! Danke an Alle, die in irgendeiner Weise mitgeholfen haben!
Hier gibt es weitere Bilder vom Winterlager

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