Marathonreise nach Köln vom 1. Bis 3. Oktober 2022

Bericht von Anita Imhof

Am Dienstag, 4. Oktober ging ich wie gewohnt nach Bern zur Arbeit. Es war aber alles andere als ein gewöhnlicher Dienstag. Ich badete in Glückshormonen, war entsprechend geschwätzig, umtriebig und maximal semi-produktiv. Glückshormone? Frühling und frisch verliebt? Nein, Herbst und LSVB-Marathonreise! Nicht nur Marathonlaufen macht glücklich, es war vor allem auch die Gruppe von LSVB-Mitgliedern, von echten Sportler:innen und wahrlichen Kolleg:innen.

Das Ganze begann am Samstag, 1. Oktober mit der individuellen Anreise im ICE nach Köln. Regen, Wind und eine total überbevölkerte Stadt schlug uns zur Begrüssung entgegen. Während einige die Startnummern in der Messe motorworld abholten, nutzten andere die Zeit für Shopping.

Marathonreise Köln 2022

Shopping in Köln…

Marathonreise Köln 2022

Alle Startnummern parat!

Als offizieller Beginn der Marathonreise traf sich die ganze Reisegruppe um 18 Uhr im Brauhaus Sion zum Welcome-Apéro, spendiert vom LSVB. 72 Euro kostete die Runde für 25 Personen, d.h. 18 Läufer:innen und 7 Begleitpersonen. Auch ohne Rechnen nach Adamriese, eines ist klar: es wurde nicht nur wenig, sondern auch günstig getrunken, ein Zweierli Kölsch, ein Mineralwasser oder Tee. Schliesslich soll die Rechnung am Sonntag aufgehen, denn die Sportler:innen hatten Grosses vor. Auf die Einladung zum Apéro folgte die Einladung zum Abendessen. Torsten Linnemann feierte sein 40-jähriges Laufjubiläum. Er lud grosszügig die ganze Gruppe von LSVB-Mitgliedern und Begleitpersonen plus weitere persönliche Freude ins Restaurant XII Apostel zum Spaghettiessen ein. Eine tolle Idee! Wer von euch kennt das Einstiegsdatum in seine Laufkarriere? Und wer ist bereits alt genug, um 40 Jahre Laufsport feien zu können? 😉

Marathonreise Köln 2022

Vielen Dank Torsten und weiterhin viel Freude am Laufen!

Sonntag war Wettkampftag. Und hier zeigte sich die ganze sportliche Grösse unserer Mitglieder! Ein Palmares aus Sicht der Schreiberin.

Zuerst zu den Halbmarathönis:

  • Hérve liess durchblicken, dass er sich ambitionierte Ziele gesetzt hatte. Wie hoch die waren, wussten wir nicht, aber sie reichten weit, bis nach New York, denn er schaffte prompt die Qualifikation für den dortigen Marathon (HM in 1:19h).
  • Felix läuft einfach, ohne grosse Worte im Vorfeld, ohne Fitnessuhr beim Laufen und ohne Erfolgslametta im Nachgang (HM in 1:40).
  • Selina hatte am Vorabend trotz eigener Nervosität genug Zeit und Ohr, um ihre Kolleg:innen zu tapen, verarzten und beraten. Ihr Ziel unterbot sie um zwei Minuten (HM in 1:34).
  • Roland ist zurück auf der Laufbahn. Wir er das geschafft hat? Meine volle Bewunderung. Die Läuferseele muss ganz tief verankert sein (HM in 1:52).
  • Romina musste ihr Trainingsziel schon in der Vorbereitung aufgrund Corona- und Ferientrainigspause revidieren. Dabeisein und Geniessen – mehr als erfüllt (HM in 1:58).
  • Michael wäre Rominas Pacemaker für 1:50 auf dem HM gewesen. Trotz 1:52 hat er sein Ziel erreicht, dank altersgerechter Adjustierung (seine Worte ;-)).
  • David bringt ins Ziel, was die beiden oberen zum Ziel hatten, 1:50 für den HM.
  • Patrick ist der LSVB-Newcomer, der uns mit HM in 1:49 überraschte.
  • Torsten wollte den Halbmarathon laufen, zog nach 40 Laufjahren jedoch den Joker. Verletzungsbedingt erhält er ein DNS auf der Rangliste.
  • Anke vermeldete nach dem Hamburg-Marathon im Jahr 2019, dass sie ihre Laufschuhe an den Nagel hängt. In Köln startete sie wieder – juhuiii J. Nach langer Laufpause, ein sanfter Start. Sie beendete den HM nach 15 Kilometer mit den Worten «fettichchch» (im Köln-Chalt).
  • Fabienne: Anke’s Tochter feierte in Köln ihre Wettkampf-Premiere. Zur Vorbereitung hat sie noch «ge-jöggerlet», in Köln ist sie gelaufen. Und das Wichtigste, es hat ihr mega Spass gemacht (HM in 2:26).

Nun zu den Marathönis:

  • Toni wollte u3 und beendete den Marathon mit einer Punktlandung in 3:00 (und 47 Sekunden). Alle waren stolz auf Toni, nur er war enttäuscht, aber nicht lange. Er plante gleich den Frühlingsmarathon.
Marathonreise Köln 2022

Mathematiker erklärt Informatiker, dass ein paar Sekunden mathematisch gesehen irrelevant sind. Nützt nichts, Toni ist auf 2:xx programmiert!

  • Brigitte wollte u4 und hat im Vorfeld hart und diszipliniert trainiert. Nach Kilometer 30 (Zeit 2:50) hat sie aufgrund von Krämpfen in den Beinen und erschöpftem Kampfwille im Kopf aufgeben. Hut ab vor Brigitte, trotz eigener Enttäuschung teilte sie die Freude und Erfolge ihrer Laufkolleg:innen beim weiteren Zusammensein.
  • Martin Boss und Sonja liessen lange auf ihre Challenge warten. In der Alterskategorie M und F55 liefen sie ihren ersten Marathon, Sonja in 4:09 und Martin in 5:00.
  • Martin Maurer kämpfte auf seinem Marathon mit allem, vor allem aber mit seinem Magendarmtrakt, der seit seinen Sommerferien im Ausland nicht mehr zur Ruhe gekommen ist (M in 4:42)
  • Daria ging verschnupft und mit einer «soweit-wie’s-geht»-Erwartung an den Start. Eine Woche zuvor war sie krank und zwei Wochen vorher lief sie mit Leichtigkeit einen Vorbereitungs-Halbmarathon. (M in 4:22)
  • Anita lief zum ersten Mal einen Marathon mit Tape, angebracht von Selina. Knieschmerzen seit rund einem Monat vor dem Showdown zwangen mich, bewusst, locker, kontrolliert zu laufen. Das hat sich bezahlt gemacht, siehe oben, Glückshormone 😉 (M in 3:58)
  • Daniel’s Sport-Sterne standen diesen Sommer schief. Er wollte den Marathon laufen, musste sich wegen Rückenschmerzen auf den Halbmarathon ummelden und blieb schlussendlich wegen einer Coronainfektion zu Hause.

Nach diesem Blumenstrauss an Wettkampferlebnissen traf sich die Gruppe um 18:45 Uhr zum gemeinsamen Abendessen im Weinhaus Brunks. Zeit zum Fachsimpeln und zur Leistungsinterpretation gab’s genug, denn der Service liess jeweils lange auf sich warten.

Als gehaltvoller Abschluss der Marathonreise streifte der LSVB in zwei 12-er Gruppen mit je einer Stadtführerin rund um den Kölner Dom und liess sich berauschen von zeitgenössischen sowie kultur- und kunstgeschichtlichen Erzählungen, sehr empfehlenswert!

Marathonreise Köln 2022
Marathonreise Köln 2022

2 thoughts on “Eine Marathonreise mit Glückshormonen

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