Regen und Sturmböen, hinzu eine kürzere Nacht durch die Zeitumstellung, das sind nicht gerade perfekte Aussichten für einen erfolgreichen Laufanlass. Dass man sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen lassen darf, zeigte einmal mehr die diesjährige Austragung des Freiburg Marathon.

Ein Koffer voller Startnummern
Ein Koffer voller Startnummern

34 Kilo Starterbags
Fast 10000 Läuferinnen und Läufer, hinzu kamen natürlich noch die mitgereisten Fans, tummelten sich am Sonntag Morgen auf dem Messegelände der Universitätsstadt im Breisgau. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre hatten gezeigt, dass die Startnummernausgabe dem Andrang kaum gewachsen ist, der Veranstalter machte selbst im Newsletter darauf aufmerksam. Aus diesem Grund reiste ich bereits am Samstag in den Breisgau und holte die Startnummern inklusive Nachmeldungen für 32 LSVBler ab. Zum Glück machte mich Wolle auf die Menge der Startertüten aufmerksam und so rollte ich mit meinem grössten Koffer durch die Messehalle. Gute Idee, denn da kamen einige Kilo zusammen. Als ich die letzte Tüte in Empfang nahm, da war der Koffer eigentlich schon voll, wow! Besonders erwähnen muss ich hier das tolle Organisationsteam in Freiburg, sympahtisch, sehr hilfsbereit und vollkommen unkompliziert!
Was für ein Bild
Am Sonntag Morgen zeigte sich dann die neue Sommerzeit nicht gerade sommerlich, grau, aber wenigstens trocken, zumindest in Basel. Freude herrschte trotzdem bei der Abfahrt am Badischen Bahnhof, denn zum ersten mal war sie zu sehen, die neue Vereinskleidung, und das machte mächtig Eindruck, sogar auf uns selbst, wow.
Machte Eindruck: Das LSVB-Team mit der neuen Vereinskleidung
Machte Eindruck: Das LSVB-Team mit der neuen Vereinskleidung im HBF in Freiburg – Foto: Ivo Amrein

Schock im Zug
Der erste Schock kam dann im Zug, zwei Starterbags hatte ich falscherweise im Milchkasten deponiert, obwohl Reto und Selina im Zug mitfuhren und dort liegen die Tüten im Moment immer noch. Ich erinnerte mich an die Hilfsbereitschaft der Freiburger Organisatoren und dank James, der bereits früh vor Ort war, konnte das Problem rasch gelöst werden. Beide erhielten ihre Startnummer, inklusive Chip.
Als wir das Messegelände erreichten, da war es noch trocken, vielleicht hatten wir ja Glück, obwohl die dunklen Wolken über dem nahen Schwarzwald anderes vermuten liessen. Was aber keine Hoffnung machte: Der Wind, oder besser gesagt, der Sturm. Es bliess uns fast auf den nahen Flugplatz, naja, da kam ja was auf uns zu!
Warum stellen sich die Langsameren so weit vorne ein?
Vom Start weg gabs erst einmal andere Probleme, langsame Läufer, die sich weit vorne eingereiht hatten, machten es sehr schwierig. Man musste gefährlich überholen. Warum der 3 Stunden Pacemaker des Marathons in der 3. Startreihe stehen muss, ist mir ein Rätsel, er behinderte mit seiner Gruppe die eigentlich schnelleren Halbmarathonläufer und ein Überholen einer solchen Menschentraube ist nicht so einfach. Alicia und mir, ich machte ihr das Tempo, gelang es nur durch eine Harakiri-Aktion über den Fussgängerweg und zwischen Passanten hindurch die Gruppe hinter dem Ballon zu umrunden. Danach lief es dann und der Wind war in der Stadt deutlich weniger zu spüren.
Doch Sauwetter
Von dem vorhergesagten nassen Wetter zum Glück nichts zu sehen, zumindest noch nicht, im Gegenteil, es war angenehm warm. Unangemeldete kräftige Windstösse von vorn von links und von rechts liessen die gerade aufkommenden läuferischen Frühlingsgefühle aber nicht zu überschwenglich werden.
Aus war es damit ab Kilometer 10, denn da war es dann, das angekündigte Wasser. Zuerst noch sehr angenehm, als leicht kühlende Besprühung, zwei Kilometer später war es dann richtiges Sauwetter! Es regnete nun richtig und hinzu kam der stürmische Gegenwind, also doch wie vorhergesagt. So schnell es mit dem Regen begann, so schnell war es auch wieder vorbei, denn als wir wieder in die Nähe der Innenstadt kamen, da hatte es sich wieder mit dem unangenehmen Nass. Und so blieb es auch bis zum Ziel, bis auf den Wind, der kam immer wieder mal um die Ecke, besonders kräftig und kraftraubend auf dem letzten Kilometer.
Mathias Kunz und James Zürcher liefen in die Top 20
Kampf im Wind: Mathias Kunz und James Zürcher liefen in die Top 20 – Foto: Beat Müller

Sieg in der Teamwertung und Bestzeitenregen
Gegen unsere starke LSVB-Truppe hatte er aber keine Chance und einmal mehr war dieser Halbmarathon ein Beweis dafür, dass man sich weder durch die leicht ansteigende erste Streckenhälfte, noch durch das Wetter mental beeinflussen lassen soll: 10 Mal hiess es persönliche Bestzeit! Und dass sogar bei alten Haudegen, wie Mathias Kunz! 1:16:40, Klassensieg und 13. im Gesamtklassement bei über 7000 gemeldeten Läufern! Und quasi mit ihm, wenn auch ein paar Meter dahinter: James Zürcher, ebenfalls HM-Bestzeit mit 1:16:40, Bronze bei der starken Klasse M35 und 14. im riesigen Feld der Halbmarathonläufer! Und das war nicht schwach besetzt, mit einer 1:10 hätte man es nicht unter die ersten 4 geschafft.
Seinen ersten flachen Halbmarathon lief David Keller, nach dem qualitativen Training vor zwei Wochen war mir klar, dass er eine Zeit unter 1:20 laufen könnte, und so kam es: 1:19:31! Toll gemacht, und ganz flach war der Kurs ja auch nicht. Als Tobi Gerteis (1:22:59) und Wolfgang Hauch (1:26:15) die Ziellinie an der Freiburger Messe überflogen, da stand es fest: Die schnellen Jungs waren als Team unschlagbar: Gold in der Teamwertung! Der LSV Basel hatte 288 Mannschaften hinter sich gelassen und war Gesamtsieger!

Team LSV Basel 1 – Rang 1 von 289
Mathias Kunz
James Zürcher
David Keller
Tobias Gerteis
Wolfgang Hauch

 

Diese Bild  freut den TRainer: Das im Training gezeigte perfekt umgesetzt: David kurz vor dem Ziel
Dieses Bild freut den TRainer: Das im Training Gezeigte perfekt umgesetzt: David kurz vor dem Ziel – Foto: Beat Müller

Aber das waren noch lange nicht alle Erfolgsmeldungen, denn zwei Meter vor mir lief Alicia Kästli in 1:26:28 über die Ziellinie! Sie verbesserte nicht nur ihre persönliche Bestzeit um fast 3 Minuten, sie war damit auch die sechstschnellste Frau beim Halbmarathon, von fast 2000 wohlgemerkt! Gratulation zu der super Leistung! Sandrine Abgottspon (1:31:09) und ihre Schwester Laura (1:32:30) waren die Nächsten. Sandrine schaffte es noch in die Top 20 und lief als 18. im Gesamtklassement über die Zielmatte, Laura wurde sehr gute 25. und mit Thomas Gerber (1:33:17), Gerd Müller (1:28:29) und mir (1:26:29) war das Team LSV Basel 2 geschaffen und damit der 14. Rang in der Teamwertung.

Team LSV Basel 2 – Rang 14 von 289
Rainer Hauch
Gerd Müller
Sandrine Abgottspon
Laura Abgottspon
Thomas Gerber

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Alicia, in Gelb weil noch neu beim LSVB, wurde bei fast 2000 Läuferinnen hervorragende 6.
Alicia (in Gelb-Grün weil noch neu beim LSVB) wurde bei fast 2000 Läuferinnen hervorragende 6. – Foto: marathonfoto.com

Marina Perish (1:40:05)verbesserte ihre PB ebenfalls und auch Jeannine Bättig (1:56:46), Fernando Nunez (1:34:03) und Raffaele Disca (1:42:06) und Christoph Maier (1:46:33) konnten sich über eine neue Bestzeit freuen. Romina Wyler lief ihren ersten Halbmarathon und schaffte dies unter 2 Stunden, Gratulation an sie, toll gemacht!
Eigentlich heisst es ja Freiburg Marathon und nicht Halbmarathon. Dies nahmen sich Jörg Mettler und Ferhat Barhias zu Herzen, die beiden einzigen Starter des LSVB über die Königsdistanz. «Eine zweite Runde hätte ich hier nicht drehen wollen», so der Tenor der meisten Halbmarathonis, die Beiden taten es! Chapeau und Gratulation!
Was für ein Tag in Freiburg! Und was da noch fehlte, war der krönende Abschluss. Da wir mit Tobi einen Freiburger in den eigenen Reihen haben, war der passende Ort für die Bestzeitenfeier schnell gefunden: Feierling, der Name ist Programm! Thomas und Jeannine gefiel es in Freiburg gar so gut, dass sie, nach der Ankunft in Basel, mit dem nächsten ICE wieder nach Freiburg zurückfuhren. Man munkelt, nicht ganz freiwillig, oder?
 

Die Bilder vom Tag in Freiburg gibt es hier. Fotos von Ivo Amrein und Beat Müller.

 
 

Beim Feierling ist der Name Programm: Anstossen auf die tollen Leistungen
Beim Feierling ist der Name Programm: Anstossen auf die tollen Leistungen – Foto: Tobi Gerteis

7 thoughts on “Gold in der Teamwertung, starker Wind und Bestzeitenregen – was ein Tag in Freiburg

  1. Der Bericht wiederspiegelt das Erlebte eins-zu-eins: Einfach geil! Gratulation und besten Dank an alle, die das möglich gemacht haben! Ich bin stolz, dass ich in so einem Team dabei sein durfte!

  2. Toller Bericht mit tollen Fotos. Beim lesen hat man fast das Gefühl dabei gewesen zu sein. Herzliche Gratulation an alle Finisher. Könnte man das mit Thomas und Jeannine noch etwas ausdeutschen resp. aushauchen -:)

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