Benannt nach dem Rumisberger Bauern Hans Roth, der im November 1382 von Wiedlisbach nach Solothurn lief, um die Stadt vor dem bevorstehenden Überfall der Kyburger zu warnen.
In der Sage heisst es, die Verschwörer hätten sich an Allerheiligen in einer Gaststube in Rumisberg getroffen, um den Plan der Einnahme von Solothurn zu besprechen. Hans Roth lag auf der Ofenbank und stellte sich schlafend. Als die Revoluzzer ihn entdeckten, glaubten sie, dass er wirklich geschlafen habe, trotzdem musste er schwören, dass er keiner Menschenseele etwas berichten werde.
Später beschloss Hans Roth, weil es schneite zur Täuschung der hinter ihm Richtung Solothurn nachziehenden Angreifer, die Schuhe verkehrt, also nach hinten gerichtet, anzuziehen. In Solothurn angekommen hielt er sich tatsächlich an sein Gelöbnis, denn er erzählte die Geschichte keiner Menschenseele, sondern einer Steinfigur an der Stadtmauer beim Basel-Tor, wobei die Turmwächter alles mitbekamen und Alarm schlugen. Solothurn wurde gerettet.

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Soweit die Überlieferung. Die Angelegenheit stimmt so nicht ganz. Nochmals recherchiert und objektiv – wenn auch fachmännisch – bewertet, ergibt sich in etwa folgender Konsens. Im Wirtshaus «Schlüssel» zu Rumisberg hatte Hans Roth, an Allerheiligen 1382, eine mordsmässige – in diesem Falle war es eine allerheilige – Kanone geladen. Jedenfalls war er blauer als das blauste Wunder, welches den Solothurnern von den Kyburgern hätte blühen können und er fiel knallevolle und stockbesoffen unter den Tisch. Da blieb er bewegungsunfähig liegen. Er schlief!
In keinster Weise tat er nur so als ob und schon gar nicht auf dem Ofenbank, wie es uns die unakkuraten, historischen Überlieferungen aus Solothurner Archiven und Geschichtsbüchern weismachen wollen. Als schliesslich die Kyburger merkten, dass unter dem Tisch, nicht ein Hund genannt Hans, sondern Hans der Hund pennte, musste dieser geloben, niemandem etwas zu erzählen.
Ja, wie denn das denn? Roth schlief doch und wusste folglich von nichts, was nicht zu verraten, zu schwören wäre! Die Kyburger mussten – blöder geht’s nicht – dem roten Hans der blau war alles nochmals erzählt, damit er wusste, was er nicht zu verraten, zu schwören habe! Danach konnte Hans Roth endlich geloben, nichts zu verraten, denn mittlerweile war, wie wir wissen, durch die Wiederholungen der Kyburger, die Voraussetzung des Verrats geschaffen.
Man muss bedenken, dass die Feste Kyburg, bei Winterthur steht. Bei Zürich (!) . Dementsprechend sind die Kyburger Vorfahren der Zürcher. Allerdings waren die damaligen Kyburger Habsburger – sprich: Österreicher (!) . Die Kyburger waren also die damaligen Zürcher und stammten von den Österreichern ab, womit sich an dieser Stelle einiges eindrücklich erklären lässt. Dass unser bereits genannte Rumisberger Bauer besoffen sein musste, zeigte sich auch an folgender unglaublicher Geschichte: Er hatte die Schuhe verkehrt herum angezogen!
Er merkte zwar unmittelbar, etwas unglaubliches geht vor sich: Ohä?
Denn Schuh- und Nasenspitzen zeigten in gegensätzliche Richtungen. Allerdings korrigierte er die Sache falsch. Anstatt die Schuhe umzudrehen, drehte er sich um. Er marschierte in die Richtung wo die Schuhspitze ursprünglich hin zeigte, will heissen: rückwärts! Und Schluss und endlich kam er, anstatt auf seinem Hof – wo ihm seine Alte hinter der Tür mit dem Teigholz auflauerte – in Solothurn an, was er im dichten Schneetreiben nicht bemerkte. Der einzige der also getäuscht war, war er selbst!
Und wie er so rückwärts gehend, irgend wann mit dem Hinterkopf gegen die Stadtmauern von Solothurn prallte, kriegte er eine Hirnerschütterung, seines Gehirns, dass er nie besass (der Neurologe spricht in solchen Fällen von Luftverwirbelungen im Schädel). Er fing folglich im Delirium an zu plappern, was er im «Schlüssel» vernommen hatte, weil er sich rechtfertigen wollte. Denn er meinte in der Tat, die Ursache des Dröhnens seiner Birne stamme vom hinterlistig geschwungenen Teigholz, welches ihm sein Angetraute – die ihm nie traut – übergebraten habe. So bekam die zur Schildwache strafversetzten Schildbürger alles mit. Sie alarmierten und die Stadt Solothurn wurde gerettet.

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