LSVB Hochtour 2018

Bericht verfasst von Piero Mele
Das Ganze fing im Sommer 2017 an, als ich mich bei Mammut Alpinschule für eine Hochtour angemeldet hatte und das erste Mal einen 4000er bestieg, nämlich das Allalinhorn einer der 48 4000er-Berge in der Schweiz. Ich dachte nur, so ein Erlebnis so etwas besonderes, das muss ich unbedingt Anderen weitergeben. Somit entstand die LSVB Hochtour, wo sich 10 Teilnehmer anmeldeten.

Am Donnerstag vor der Tour kam der erste Schreck. Leider erlitt ein Stefan der Bergführer zwei Tage vor der Tour einen Schlaganfall, so musste ich mich um einen Ersatz kümmern. Glücklicherweise bekam ich einen Tag vor Start Bescheid, dass Ruedi, der Ersatzbergführer uns auf den 4000-er führen wird. Am Samstag 31. Juli 2018 um 11:30 versammelten wir LSVBler uns in Saas-Fee und machten zuerst den Material-Check (Eispickel, Klettergurt, Steigeisen…). Gefühle, wie am italienischen Gemüsemarkt kamen auf. Anschliessend erreichten wir mit der Gondelbahn die Station Felskinn. Bis wir die Steigeisen montierten, machten wir unsere ersten Erfahrungen auf Schnee.

 
 
 
 
 
 
Danach wurden wir von Ruedi und Egi, den beiden charmanten walliser Bergführer instruiert. Diese Steigeisen richtig zu montieren ist gar nicht so einfach… Nun wurden zwei Seilschaften à 5 Teilnehmer gebildet und los ging’s über den Gletscher Richtung Britanniahütte. Auf der Hütte angekommen, bezogen wir unser LSVB-Zimmer und machten uns gleich auf den Weg auf das kleine Allalinhorn, welches sich gleich neben der Hütte befindet. Die Aussicht war fantastisch und die Stimmung bei T-Shirt-Wetter bei einem kleinen Apèro einfach nur bezaubernd.
Am Sonntag mussten wir früh auf, «Am säggschii!», meinte Ruedi in seinem Walliserdialekt, was um 06:00Uhr bedeutet. Nach einem letzten kräftigen Schlummertrunk war uns allen klar: ab ins Bett. Am Sonntag 01. Juli 2018, somit der 2. Tag unserer Tour, standen wir alle Topfit nach einem kräftigen Frühstück auf der Matte.

Heute ging es zur Sache, der 4000er ruft… Nach einer einstündigen Wanderung zur Felskinn-Bergbahn fuhren wir zur Allalin Mittelstation, welche sich auf 3500m befindet. Das war also der Moment auf den wir alle warteten. Steigeisen angezogen, zwei Seilschaften gebildet und angeseilt, bestiegen wir in zwei Stunden das Allalinhorn 4027m. Die dünne Luft, das stetige Bergauflaufen, dieser unebene Untergrund, sowie das Laufen am Seil war für alle eine neue Herausforderung. Die Aussicht auf dem Gipfel über die Alpine Landschaft ein Traum. Oben angekommen sah ich von allen das breite Grinsen: was für ein Tag! Das Gefühl gemeinsam etwas erreicht zu haben, schweisste uns auf dem Gipfel näher zusammen.

 

 
 
 
 
 
 
 
Nun galt es den Berg hinunter zu laufen, was für einige zu einer Herausforderung wurde. Die Beine waren langsam müde und der sulzige Schnee war rutschig und tief wie Sau. Nach einem Schlummertrunk bei der Mittelstation, begaben wir uns mit der Gondelbahn zurück nach Saas-Fee. In Visp angekommen fühlten sich die 30 Grad Temperaturunterschied ziemlich heftig an, denn oben auf dem Allalinhorn waren es ca. 5 Grad und in Visp sagenhafte 35 Grad. Für mich war es ein unvergessliches Wochenende mit einer lustigen und top motivierten Truppe.
Bei der Rückreise wurde bereits die Hochtour im 2019 angesprochen, dann geht es vielleicht ins Engadin auf einen 4000er. Ist das was für dich?
Liebe Grüsse, euer Piero
Weitere Fotos findest du auf Instagram oder in der LSVB Foto Galerie.

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