LSVB Herbstbummel 2023 unter und auf den Dinkelberg
Offensichtlich ist ein Herbstbummel im September zu früh, denn im Oktober sind dann doch gut 20 Personen mehr angemeldet, für unsere ‘Erkundung’ der Tschamberhöhle mit anschliessender Wanderung auf die Hohe Flum.
Aber – der Oktober macht den Organisatoren dafür Kopfzerbrechen, denn – endlich – regnet es wieder einmal. Nur, muss das auch bei unserer Wanderung sein? NEIN – wir sind alles Engelchen und haben im letzten Moment doch Wetterglück 🤗.
Wir reisen an, nach Badisch-Rheinfelden, mit ‘Deutsche Bahn’ und wie es sich gehört, einigen Wirrungen, vielen Team-Billettes und erheiternden Details: ernsthaft, folgende Durchsage: «im Zug gibt es keine Toiletten, aber in Erzingen wird angehalten und alle können dort am Bahnhof austreten.» 😂
Gottlob können wir schon beim nächsten Halt aussteigen und mit den 4 aus Schweiz-Rheinfelden angereisten Kolleg:innen sind wir komplett. Wir marschieren los; dank ortskundigem Ueli durch einen schönen Park und dann immer dem Rhein entlang; rheinaufwärts – aber nicht wirklich anstrengend. Viele sehen Rheinfelden zum ersten Mal von deutscher Seite aus und somit auch die schöne Uferfassaden. So wird eifrig geschwatzt, gelacht und gebummelt.
Kommentar Teilnehmer:innen: «Von Laufsportverein ist nicht wirklich viel zu spüren». 🤭
Die Hinweistafeln am Rhein liefern viel wissenswertes, insbesondere zu dem Wasserkraftwerk und der ökologischen Aufwertung, was Flora und Fauna reichhaltig zeigen.
Die malerische Schlossanlage Beuggen, ein ehemaliges Wasserschloss, mit Storchenturm, Schlosskirche, Gästehaus, Scheune, Torhaus, etc. fasziniert und war einigen Personen bisher unbekannt. Es wurde 1268 vom Deutschen Ritterorden fertiggestellt und dient heute nach vielen Wechseln als Hotel und Veranstaltungsort.
Doch irgendwann erreichen auch wir das erste Ziel, die Tschamberhöhle. Mit Helm geschützt und Taschenlampe ausgerüstet geht es erst einmal einige Stufen in die Tiefe und dann immer dem vom Höhlenbach aus dem Karstgestein ‘ausgefrästen’ Höhlengang entlang.
Weil das Wasser so rasch durch diese Karstschichten abfliesst, bilden sich nur am Anfang der Höhle noch Tropfsteine. Während wir dem Bach folgen, sind die verschiedenen, geschichteten ‘Gesteinsskelette’, ab und zu mit kleinen Silikatglitzersteinchen versehen, oft überzogen von sogn. Höhlenleim, zu sehen. Beim Wasserfall, nach knapp 600m heisst es umkehren. Der restliche Kilometer bleibt den Höhlenforschern überlassen. Leider gibt es auch keine Fledermäuse mehr in der Höhle.
Fazit Teilnehmer:innen: «Nun haben wir endlich die Tschamberhöhle einmal von innen gesehen. Eindrücklich waren vor allem die Muschelkalkformationen und der Wasserfall. Gut hatten wir Helme an, sonst hätte ich mir ziemlich üble Beulen geholt 😇😎😅»
Wieder am Tageslicht plagt auch schon der Hunger, der uns rascher als angenommen hoch nach Karsau, ins Kickhüsli treibt. Hätte die Wanderleiterin besser aufgepasst, wären uns sehr schmutzige Schuhe erspart geblieben…
Die Speisekarte verspricht viele leckere Gerichte, jedoch der Wirt ist recht eigenartig (laut den Bildern im Restaurant musste er früher ein rechter Partylöwe gewesen sein 😅). Man muss sich auf alle Fälle genau an das, was auf der Karte steht, halten, weil es nur einen Koch in der Küche gibt. Aber, das Essen ist ausgezeichnet und wir haben viel Spass: ein Lob dem Koch! (und Dank an Ueli, der die Idee hatte).
Feststellung Teilnehmer:innen: «… auch unbewusst, talentierte Staffelläufer halten sich in Fussballkneipen auf und schlagen noch einige Rekorde, währenddessen sie hungrigen, gutgelaunten Leuten leckeres Essen servieren. Er konnte sich wohl nicht mehr als 2 Sachen einprägen, aber glücklicherweise kam er ab und zu mit seinem Notizblock zurück für die Bestellaufnahme…😎»
Und dann sind wir 4 Personen weniger, denn einige fahren ab Karsau schon wieder nach Hause. Aber – die Wanderung beginnt doch erst jetzt 😳
Der breite Forstweg durch den Wald und vorbei an Feldern ist gut geeignet, sich in Gruppen gehend, spazierend, bummelnd oder wandernd auszutauschen. So zieht sich der Tatzelwurm weit auseinander, doch manche Teilnehmer:innen konstatieren: «… man merkt, dass man mit einem Laufsportverein unterwegs ist, die rennen ja fast den Hügel auf. 🤔
Aber immerhin – niemand reklamiert, dass ich auf die einen Kilometer längere, aber viel schönere Strecke zur Hohen Flum abbiege.
Ueli hilft uns, die einzelnen Hügel der Umgebung zu identifizieren. Leider ist die Fernsicht nicht optimal, aber zB den Sonnenberg, der höchste Punkt vom Zeininger Halbmarathon, etc. sind gut zu erkennen.
Warum heisst das Schwinli-Kreuz wohl so? Wittelsberg, Eichhalde – im Herbst sind Wege ausserhalb des Waldes wunderschön, bieten viel Weitsicht und schon haben wir die letzte Steigung zur Hohen Flum erreicht. Einige üppige, bunte Blüteninseln mit Cosmea erfreuen uns, aber noch viel mehr Reini, der auf dem Tisch vor dem Turm den legendären Rotwein kredenzt. Chapeau 🎩, hätte ich gewusst, dass er die Flasche die ganze Zeit mitschleppt!
Und schon eilen weitere 4 Personen in eine andere Richtung, damit sie den Bus Richtung Rheinfelden noch erreichen. Gut waren wir anfangs 23 Personen und nicht nur 10 kleine 🚸.
Die Aussicht vom Turm der Hohen Flum hält uns nicht lange auf, Schopfheim und Wiechs sind rasch identifiziert und uns zieht es, leicht angeheitert Richtung Maulburg. Liegen doch noch ca. 5 km vor uns. Noch einmal vorbei am Blatten-Brünnele geht es ein Stück auf dem -Main-Neckar-Rhein-Weg (Westweg/ Ostvariante) zügig bergab.
Nein, die Heidengräber suchen wir nicht; ich habe dort nichts gefunden, aber vielleicht hätte uns das Geo-Museum neben der Tschamberhöhle Aufschluss dazu gegeben. Im Internet habe ich dann doch einige spannende Informationen zu den Heidegräber gefunden.
Ob wir dem Jäger, der am heiterhellen Tag mit der Flinte auf seinem Hochsitz ein Reh angepeilt hat, die Beute vertrieben haben? Kurzer Check: wir sind weder rehbraun noch maus- oder hasengrau oder olivgrün gekleidet, also, sollte er uns nicht verwechseln. Ausserdem sprechen wir ihn an, was er gerade anpeilt.
Dem Kraftort Windleter Brünnli statten wir noch einen Besuch ab und schon erreichen wir den Ortsrand von Maulburg. Vorbei an der Wiese mit den frechen Ziegen, ‘Birnen gibt es nun keine mehr am Baum’, und bald haben wir den Bahnhof – äusserst pünktlich – erreicht:
Fünf Minuten später sitzen wir, lustig schnatternd und vergnügt im Zug, der uns wieder nach Basel bringt.
Feedback Teilnehmer:innen: «…ein geselliger und entspannter Tag, der uns Spass gemacht hat! «Nachdem ich über viele Monate kaum im Training gewesen war, konnte ich auf dem Herbstbummel wieder mal den langersehnten sozialen Kontakt mit Trainingsfreundinnen und -freunden geniessen.» und, man staune: «Auf alle Fälle bemerkenswert, dass eine Wanderung von 19 km anstrengender ist als ein Longrun von 25km.»
Wirklich: es war ein fröhlicher, erlebnisreicher Tag. Vielen Dank an alle Teilnehmer.
>> weitere Fotos vom Herbstbummel 2023
(Organisation & Bericht: Ursula Bindert)
Liebe Ursula, einen schönen Bericht, farbig, detailliert und wie immer auch mit etwas Humor versehen, hast Du uns beschert. Danke dafür! Es macht entsprechend auch Lust, einmal an einer Wanderung teil zu nehmen. ( ….mal sehen, wann es in den nächsten Jahren einmal passt… 😉 ).