Sommertrainingslager Engadin

Donnerstag 9. August 2018

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Pontresina – Diavolezza, schlappe 16 Kilometer mit 1200 Höhenmeter. Diavolo heisst bekanntlich Deiwel, insofern die Komposition des Namens Diavolezza astrein. Denn ich habe Diavolezza erlebt. Da fährt auch eine Seilbahn hoch, aber weniger weit denkende machen das zu Fuss. Dass der Fahrpreis dieser Bergbahn im Hotelarrangement mit dabei ist und jeder von uns diese Freifahrtkarte bei sich trägt, macht die ganze Übung auch nicht geistreicher. Denn wir wollen ja hoch laufen.

Die 16 Kilometer gegenüber den 1200 Höhenmeter kannste objektiv betrachtet auch nicht so stehen lassen. Auf etwa 10 Kilometer kriegt man 300 Meter Steigung zusammen. Dann stehen 6 Kilometer mit 900 Metern an. Das muss weh tun, dachte ich mir. Autsch! Aber nicht so wie bei unserem Beschuldigten: Onur. Der war vorgestern vortittsberechtigt mit dem Rad unterwegs. Eine Autofahrerin steht nichtvortrittsberechtig an einer Einmündung. Sie guckt in Richtung Onur. Zögert. Und wie er dann in Abschussdistanz ist: Volltreffer. Polizeieinsatz. Umfallprotokoll: da steht dann Onur Günes als beschuldigter dabei. Im Bündtnerland ist erst mal jeder beschuldigt, Opfer wie Umfallverursacher. Ist ja auch logisch, ohne Opfer (Onur) kein Umfall, ergo: selber Schuld. Sein Velo ist hinüber, er manigfaltig verarztet, aber läuft heute auf Diavolezza.

Es ist ein wunderschöner Trail bis zur Talstation und dann – wie gesagt – ab in die Senkrechte. Das sind Schmerzen, die sind fast nicht auszuhalten, geschweige denn zu begreifen und ich arme Sau muss das auch noch hier aufschreiben. Leide doppelt. Mördermässig. Mein Gesicht war schmerzverzerrt – als ich von der Gondel runter auf unsere Leistungsgruppe schaute. Die hätten auch besser selber die Bahn genommen und mir diesen Anblick erspart. Rücksichtslos sind die. – Womit das Thema Freifahrtkarte auch abgearbeitet ist.

Oben am Gipfel kann man Gletscher schauen, oder Reste davon, Bergspitzen und Bergketten. Ringsum nur Gegend: ein Pornorama (langsam verstehe ich die Nacktwanderer). Dann erreichen unsere Läufer den Gipfel. Zum Schluss kommt Ursula mit ihren Stecken übers Geröll vor dem Piz Palü zu uns rüber gehüpft. Chapeau!

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