Bericht verfasst von Kurt Bieri

Hägendorf-Burgdorf

07:00 Uhr und ich wache auf. Der erste Check. Beine? Ok? Die Beine fühlen sich gut an, ja sogar sehr gut. Es zeigt sich, dass es ein guter Entscheid war schon um 20:30 Uhr ins Bett zu gehen. Schlaf ist das beste Mittel, um zu regenerieren. Mit grossem Flüssigkeitsvorrat ging es zum Bahnhof Hägendorf, wo der Start für die 2. Etappe ist. Pünktlich ging ein Grüppchen von LSVBler los Richtung Burgäschisee. Beim Durchqueren von Kappel wurden wir von Fans angefeuert, welche man am Vortag im Zug nach Olten kennengelernt hatte.

Von Kappel bis Murgenthal geht es vorbei an Kies und Sandgruben. Nach der bekannten Holzbrücke in Murgenthal bei Kilometer 10 leerte ich bei der Verpflegung bereits die ersten 0.5 Liter Iso. Alles der Aare entlang folgten die nächsten 10 Kilometer.

Dieser Abschnitt war sehr abwechslungsreich und mit viel Unterhaltung, Natur und Musik. Dabei gab es für die einen eine Pinkelpause und die anderen durften die Atemtechniken beim Alphorn spielen beobachten. Ausser Atem waren wir noch lange nicht, wobei nach 20 Kilometern, sorgte die Hitze für kürzere Atemzüge. Da kam eine zwischen Verpflegung gerade richtig.

Nach 4 weiteren Kilometer entscheiden wir eine direktere Strecke zum Burgäschisee zu rennen. Ab da versuchte ich die Pace zu verschärfen. Vorbei am Bahnhof Herzogenbuchsee und prompt eine Abzweigung zu früh nach links. Immerhin haben wir Heidi kennen gelernt, die Frau die gemäß Mann nicht die Kompetenz hat uns den Weg zum See aufzuzeigen. Scheinbar ist das hier Männersache. Nach einem kleinen Schlenker erreichen wir bei Kilometer 31 den Burgäschisee.
Mittagspause. Zu unserem Erstaunen war das Strandbad, wegen der Hitze, ausnahmsweise offen. Das bedeutete, statt verschwitzt mit kurzen Läuferhose in einem Gourmettempel essen, konnten wir salzhaltige Pommes im Strandbeizli geniessen. Die Wassertemperatur beträgt 18 Grad. Genau das richtige, um mich abzukühlen.

Nach einigen Diskussionen haben wir entschieden den Mutzenbachfall und die 300 zusätzlichen Höhenmeter auszulassen und direkt nach Wynigen zu laufen. Der Nachteil, dass diese Variante in praller Sonne ist, nahmen wir zur Kenntnis. Johannes war schon nach kurzem Mittag auf der Original Strecke unterwegs.
Der Schweiss lief runter und in den Schuhen bildeten sich Blasen. Null Schatten und brütende Hitze. Jeder Meter bis nach Wynigen brauchte mentale Überwindung. Zum Glück war ich nicht alleine, sonst hätte ich wahrscheinlich an dieser Stelle abgebrochen. Bei jedem Brunnen auf der Strecke tauche ich den Kopf zum kühlen. Die letzte Verpflegung wartete in Wynigen. Einmal Bier bitte, ohne Alkohol versteht sich.

Der letzte Abschnitt folgte. Christoph und ich rechneten wie viele Kilometer es noch sind, 5 oder 6. Nein, beim Ortsausgang hiess es 8 Kilometer. Also nochmals auf die Zähne beissen. Zu diesem Zeitpunkt ging es nur noch langsam. Da kam mir Mehmet in den Sinn, immer unermüdlich viele Kilometer laufen. Ich vermisse ihn. Am Sommerhaus vorbei, kommt Burgdorf zum Vorschein. Geschafft. Unglaublich, wie ist das möglich?

Die Vorfreude auf Etappe 3 und 4 ist gross.

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