Die SOLA und der LSVB: eine gelungene Premiere

Bericht verfasst von Johannes Pöhlmann
Wikipedia weiss zu berichten, dass die SOLA-Stafette ihren Namen einer Schwedin verdankt, deren blendendes Aussehen ihr den Spitznamen «Sola» («Sonne») eintrug und ständige Flucht vor den Männern abverlangte. So was gefällt den Zürchern, die darum schon seit über 40 Jahren eine SOLA-Stafette haben. Mittlerweile hat Basel nachgezogen und seine ganz eigene SOLA, deren Premiere am letzten Wochenende über die Bühne ging. Der LSVB war mit dreissig Läuferinnen und Läufern am Start, aufgeteilt auf drei Staffeln. Da schon eine ganze Menge passiert, wenn 30 Leute einen ganzen Tag lang in und um Basel im Einsatz sind, gibt’s hier einen Erfahrungsbericht. (Der Verfasser dieser Zeilen bemühte sich um, erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit – weitere Anekdoten, Hoch- und Tiefpunkte sind sehr erwünscht, z.B. via Kommentarfunktion.)
Um kurz vor 8.30 Uhr standen mit Graziella, Renate und Romina die drei Startläuferinnen der LSVB-Staffeln in der Grün 80 bereit (Strecke 1: Grün 80 – Theodorskirche). Trotz grosser Mühen seitens des Moderators war die Stimmung noch leicht verhalten: So früh am Morgen nimmst du halt die Hände auch trotz Aufforderung nicht unbedingt in die Höh›, schon gar nicht, wenn Du gleich laufen musst oder eigentlich Fotos machen willst. Nur Justiz- und Sicherheitsdepartmentsvorsteher Baschi Dürr nahm brav wenigstens eine Hand nach oben – definitiv eine gute Idee, sonst hätte er mit dem Startschuss das Teilnehmerfeld dezimiert. Den Startschuss bekamen alle mit, nur die beiden Velokuriere, die als Vorfahrer dienten, waren etwas überrascht, kamen nicht in die Gänge und fanden sich prompt im Peloton wieder. Keine echte Überraschung in Anbetracht des schnellen Starterfeldes mit 123 Läuferinnen, in dem Renate nach 5.8 km als Zweite an der Theodorskirche ankam. Mit Romina als 21. und Graziella als 42. lagen auch die anderen LSVB-Staffeln sehr respektabel im Rennen. Etwas irritierend war für die drei damit um 9.00 Uhr der Arbeitstag bereits beendet – mehr als acht Stunden würde es noch dauern, bis die letzten Läufer überhaupt an den Start gingen.

Regierungsrat Anton Lauber in Jans Windschatten (wenn das mal gut geht)
Regierungsrat Anton Lauber in Jans Windschatten, wenn das mal gut geht…

Die zweite Etappe (Theodorskirche – Grün 80) führte über 8.2 km durch LSVB-Stammlande. Wer die Solitudepromenade und Kraftwerksinsel jeden Dienstagabend abläuft, hat an einem Samstagmorgen leichtes Spiel. Folglich übergab Roland seine Staffel auf Rang 3, während Christoph (Maier) und Maria Cecilia als 28. und 43. den Staffelstab (der in Wahrheit eine Staffelnummer war) weiterreichten. Auf der dritten Etappe (Grün 80 – Arlesheim, 4.4 km) brachten Armen, Kurt (Bieri) und Maria mit beeindrucken Laufzeiten die LSVB-Staffeln in exzellente Ausgangspositionen für die folgende Etappe auf den Gempen. Der Verfasser war mittlerweile per Velo in Arlesheim angelangt und konnte dort Toni beim Einlaufen für die vierte Etappe zusehen: Toni war der Überzeugung, Startpunkt sei an der Curlinghalle. Dort war er aber der einzige Starter, was grundsätzlich kein gutes Zeichen ist – immerhin war er durch den folgenden Sprint zum Sportplatz gut aufgewärmt und legte einen so was von fliegenden Wechsel mit Armen hin, dass es eine Freude war.
Die vierte Etappe (Arlesheim – Gempen) war nicht nur eine der längeren Teilstrecken (8.8 km), sondern auch die mit den meisten Höhenmetern (580 hm). Ziemlich warm war’s zu diesem Zeitpunkt auch schon. Umso beeindruckender ist die Leistung, die Toni, Christoph (Schori) und Markus, die alle deutlich unter 60 Minuten blieben, da hoch vollbracht haben. Die so mühsam errungenen Höhenmeter durften dann Piero, Anita und Tanja auf der fünften Etappe (Gempen – Liestal, 10.3 km) wieder verheizen. Wie jede(r) bestätigen kann, der schon mal länger bergab gelaufen ist: Die reine Freude ist das nicht für die Knie und da musst du erst mal schaffen, Tempo zu machen. Das gelang den dreien gut, so dass die LSVB-Staffeln zur Rennmitte auf den Plätzen 5, 21 und 78 lagen.

Nach einer längeren (geplanten) Rennpause wurde die sechste Etappe (Liestal – Bubendorf, 4.7 km) um 13.30 Uhr im Massenstart freigegeben. Mit einer Fabelzeit von 16:45 Minuten absolvierte Jan dieses Teilstück als Schnellster aller Teilnehmer! Liliane als 22. und Elisabete als 46. demonstrierten ebenfalls Sprintfertigkeiten. Es war also angerichtet für die mit 11.8 km längste Etappe (nicht zu vergessen 368 hm) von Bubendorf zurück nach Liestal. Ramon übernahm von Jan und legte die technisch anspruchsvolle Etappe mit der fünftschnellsten Laufzeit zurück. Pia übernahm von Elisabete und zeigte ihre schon auf dem Weg nach Blausee/Kandersteg unter Beweis gestellten Berglauffertigkeiten. Der Verfasser war zu diesem Zeitpunkt schon leicht nervös, da die folgende Etappe die seine sein würde. Sehnsüchtig wurde somit Torsten erwartet, der eine Zielzeit von 50-60 Minuten für sich ausgegeben hatte. Da Torsten nicht nur Mathematiker, sondern auch ein erfahrener Läufer ist, wurde diese Angabe zunächst überhaupt nicht in Zweifel gezogen. Allerdings ist Torsten auch ein schneller Läufer und war kurz vor Ramschbrg so zügig unterwegs, dass er doch glatt eine Abzweigung übersah und im Eifer des Gefechts 1.2 km zusätzlich lief. Das bremste ihn jedoch zumindest in puncto Geschwindigkeit kaum aus und um kurz vor 15.00 Uhr übergab er in Liestal die doch schon ziemlich mitgenommene Staffelstabnummer an den Verfasser.
Die achte Etappe (Liestal – Pratteln, 11.2 km), die von Anna als schnellster Frau absolviert wurde, führte zunächst vom Gitterli an der Ergolz entlang aus Liestal heraus. Der Verfasser hielt einigermassen erfolgreich mit und stellte fest, dass so ein Staffelrennen, insbesondere nach einem Massenstart, eine ganz eigene Dynamik hat: Während Du gerade dabei bist, einen langsameren Läufer, der vor Dir gestartet ist, überholst, kommen von hinten welche angerannt, die wiederum deutlich nach Dir gestartet sind, aber halt deutlich schneller laufen. Am Stadtende von Liestal ging es über die Hügel Richtung Giebenach/Arisdorf und der Verfasser wurde deutlich langsamer. Ihn beschlich das unangenehme Gefühl, dass in seinem Fall «SOLA» vor allem für «SO LAngsam» steht. Die Bergabpassage Richtung Frenkendorf war darum sehr willkommen, aber als der Verfasser mal wieder ein Schild mit «SOLA-Strecke» sah, passierte das Unvermeidliche: Ohrwurm. Die Münchner Rapband Blumentopf hat mit dem Lied «Solala» deutsche Musikgeschichte geschrieben. Aus naheliegenden Gründen gab es für den Verfasser keinen Zweifel, dass sich dieses Lied früher oder später aus dem Unbewussten empor arbeiten würde – immerhin war es erst bei Kilometer sieben der Fall. Die restlichen drei Kilometer wurden somit zu den passenden, aber wenig motivierenden Zeilen «Sagt wie geht’s euch – solala, solala; Sagt wie findet ihr das Wetter – solala, solala» absolviert, ehe der Verfasser am Schulhaus Erlimatt an Petra übergeben konnte. Für die dritte Staffel absolvierte Darja dieses Teilstück und übergab an Anuschka.

Das neunte Teilstück führte über 8.5 km von Pratteln nach Muttenz. Manuel brachte mit starker Leistung die LSVB Uno-Staffel in Lauerstellung (Platz 4) für das Podium vor dem abschliessenden Massenstart. Petra wiederum erklärte sich solidarisch mit Torsten und machte auch noch mal 1.2 km (immer konsistent!) mehr durch die Muttenzer Weinberge, ohne allerdings gross an Boden zu verlieren. Die LSVB-Due Staffel lag somit vor der letzten Etappe auf Platz 24, die LSVB-Tre Staffel auf Platz 105.
Die zehnte Etappe (Muttenz – Grün 80, 6.3 km) wurde ebenfalls als Massenstart gestartet, genauer als 1+122-Start. Der ursprüngliche Plan der Veranstalter war, die erstplatzierten Teams mit ihren individuellen Abständen starten zu lassen (also Jagdstart), dann alle anderen Teams zusammen (Massenstart). Der Plan scheiterte daran, dass die absolut dominante Staffel des OLV Baselland einen zu grossen Vorsprung schon auf die zweitplatzierte Staffel hatte – das wäre ein langes Warten geworden. Stattdessen durfte der Schlussläufer des OLV seinen eigenen Jagdstart absolvieren und sich selber jagen, gefolgt fünf Minuten später von den restlichen 122 Teams. Sandrine zeigte einen exzellenten Lauf, so dass die Staffel LSVB Uno einen hervorragenden vierten Gesamtplatz belegen konnte! Andy wiederum, für den die Strecke eigentlich fast ein bisschen kurz war, war so schnell, dass es der Verfasser kaum noch zum gemeinsamen Zieleinlauf der LSVB Due-Staffel, auf Platz 21, schaffte. Die Staffel LSVB Tre, mit Kurt (Stirnimann) als Schlussläufer, errang den 107. Gesamtrang – ein rundum respektables Ergebnis für den LSVB.
Der Verfasser summiert: Ein sehr gelungenes, top organisiertes Event mit tollen LSVB-Leistungen – hat grossen Spass gemacht. (Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle auch an die drei erstplatzierten Staffeln des OLV Baselland, der LR Gettnau und des LC Basel.) Vielleicht schaffen wir es nächstes Jahr mit vier oder gar fünf Staffeln an den Start zu gehen. Wer schon kurzfristig Lust auf Staffelbewerbe hat, der/die ist herzlich eingeladen zur vereinsinternen Krafwerksinsel-Stafette am 14. August und zum Ekidenlauf am Basler Bruggelauf am 26. August.

Weitere Fotos SOLA Basel 2018

6 thoughts on “SOLA Basel

  1. Ein genialer Tag, ein genialer Bericht! Danke Johannes!
    Ich freue mich auf nächstes Jahr – und wie es Johannes schreibt, vielleicht mit 4 oder sogar 5 Teams – dann wird’s zum puren LSVB-Fest!!

  2. Der Bericht gibt exakt wieder, was wir erlebt haben. Den ganzen Tag nervös am Handy die drei LSVB Staffeln verfolgen, dabei den eigenen Start nicht verpassen und grossen Respekt für die überragenden Erst- und Zweitplatzierten. Danke Johannes für den ebenso spannenden Bericht!

  3. Ich schliesse mich an. Es war ein tolles Event. Selten so nervös gewesen und der LSVB Whatsapp chat ist fast aus allen Nähten geplatzt. So waren wir alle Hautnah dabei. Und nächstes Jahr steigen wir auch auf’s Podium 🙂

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