Bericht verfasst von Katja Schulze
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Es ist wieder Januar. Es ist dunkel, nass und kalt. Das einzig Positive an dieser feiertagsarmen Zeit ist der Gedanke an das LSVB-Wintertrainingslager in Münchweier.
Vier Tage ausschliesslich laufen, essen, schlafen, laufen, essen, schlafen, laufen… , was will man mehr. Das Programm und die wunderschönen Laufstrecken haben sich seit Jahren bewährt und das ist das Erfolgsrezept, das ist «originaaal».

Aber gleich vor dem Start auf die erste Laufstrecke am Donnerstagmorgen, die Streitbergrunde, gibt es doch erschreckende Neuigkeiten: Es wird nicht mehr ausgefähndelt, nach 33 Jahren wird jetzt ausgesprayt! Zugegebenermassen – es gibt gewisse Sprayervorteile. Keiner muss die Fähnchen am Ende wieder einsammeln und die Kinder vom Waldkindergarten haben keine Chance mehr die Läufer in die Irre zu schicken, denn aus den Pfeilen am Boden kann man keine schönen Fähnchensträusse basteln. Aber ich bin erstmal geschockt und auch die Natur will diese knallpinken Pfeile am Boden noch nicht so richtig dulden. Sie findet auch sofort einen Weg und lässt es leicht schneien, womit sich die Farbe in ein sanftes Rosa verwandelt. Gefähndelt oder gesprayt, so gut wie alle finden den richtigen Weg und treffen pünktlich zum Mittagessen bei unseren Gastgebern im Gasthof Sonne ein.

Am Nachmittag, wieder alles beim Alten, eine beachtliche Läuferschar begibt sich auf die ungefähndelsprayte Aussichtsturmrunde und absolviert nur mit der Streckenkarte in der Hand oder der Strecke im Kopf ihr zweites Training an diesem Tag.

Freitagmorgen 08:55 Uhr, Start zur Sulzerrunde, die Natur hat das Spray im Griff, sie hat es mit einer Schneeschicht komplett überdeckt.
Freitagmorgen 9:00 Uhr, das unermüdliche Markierungsteam hat die Natur im Griff, sie drückt den schnellsten ortskundigen Läufern die Dosen in die Hand, so ein bisschen Mehrgewicht schadet denen nichts, und das Pink leuchtet auf dem Schnee umso schöner.
Mir ist nicht bekannt, ob am Freitagnachmittag jemand die Wildschweinrunde absolviert hat, aber ein paar Verrückte finden sich eigentlich immer.

[Anmerkung der Redaktion: Brigitte ist nicht verrückt. Sie und Dätti waren obwohl keine Pfeile auf den Waldboden gemalt waren präzise unterwegs und pünktlich zur Brennereibesichtigung zurück.]

Samstagmorgen, der Tag der Königsetappe, auf der Rheinrunde durch das idyllische Naturschutzgebiet Taubergießen, werden von unseren Läufern Strecken von bis zu 42km zurückgelegt. Der Tag ist perfekt zum Sprayen, es ist wärmer geworden und die Wege sind schneefrei. Allein den extra angereisten erfahrenen Rheinstreckensprayer ereilt kurz vor dem Start ein Hexenschuss. Er steht ziemlich schräg da, an laufen nicht zu denken. Also wieder zurück zu dem Konzept mit den schnellsten Läufern. Das hat am Freitag funktioniert und es funktioniert auch heute. Ausnahmslos alle kommen ohne Umwege ins Ziel. Das Konzept mit den pinken Pfeilen scheint sich zu etablieren. Nur Toni, unser immer gern gesehener Verpflegungschef, beschwert sich ein bisschen. Ihm ist das zu langweilig, so ganz ohne vermisste Läufer und diverse Suchaktionen fehlt es ihm an Abenteuer.

Sonntag, die Zeit ist schon wieder wie im Flug vergangen genau wie das letzte Training, die Rebbergrunde, wo nochmal so richtig Gas gegeben wird.
Es hat Spass gemacht und natürlich gab es für die sage und schreibe 49 Teilnehmer/innen doch noch etwas mehr Abwechslung als nur laufen, essen und schlafen. Täglich konnte unter fachkundiger Anleitung von Pia und Anita gestretcht und geyogat werden und das bei einer deutlichen Steigerung des Männeranteils im Vergleich zum Vorjahr. Reini konnte mit seiner freundlich nachdrücklichen Art genügend lokalen Schnaps unter die Leute bringen und dieses Jahr wurde nicht nur verkostet, sondern es gab eine wirklich interessante Führung durch die Schnapsbrennerei Talblick.

Sehr beliebt auch immer wieder das lokale Café «Blümchen», welches, rechtzeitig über den Aufenthalt der hungrigen Basler vorgewarnt, extra die Tortenproduktion an diesem Wochenende steigerte. Gefragt bis spät am Abend war Chantal mit ihrer Massageliege. Auf diese angenehme Weise konnten die müden Läuferbeine wieder motiviert werden.
Vielen Dank an alle Helfer, Verpfleger und Sprayer und besonders natürlich an Kathrin, die uns diese tollen vier Tage organisiert hat.
Einen haben wir schmerzlich vermisst. Aber besonders in Ettenheim wird Mehmet wohl noch lange in Gedanken mit uns laufen.

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