Dreitage-Durchhalteübung von und mit Rolf Mägli

Wie jedes Jahr waren wieder Tausende am Start, was kaum an den Wetterbedingungen lag sondern am besonderen Reiz des Events. Die meisten waren in einer seriös vorbereiteten Kondition, um die drei Tage lange Prüfung im Ultra Bereich nicht nur technisch, sondern auch mental gut zu bestehen. Wie bei solchen Volksläufen üblich sind neben den bestandenen Veteranen immer wieder viele Neulinge am Start. Der Anlass geniesst zunehmend internationale Bedeutung und erscheint regelmässig in der Hauptausgabe der Tagesschau. Wie gewohnt waren die Verpflegungsposten in reichlicher Anzahl und an den strategisch wichtigen Streckenabschnitten positioniert. Von daher gesehen standen einem Durchhalten keine Hindernisse im Wege.
Im Unterschied zu anderen Läufen werden anstelle von isotonischen vorwiegend aethylische Getränke gereicht. Am probatesten hat sich aber eine Mischung aus tonisch/aethylisch erwiesen, welche sowohl bekömmlich wie auch aufmunternd wirkt. Anstelle der sonst üblichen Bananen und den bis zur sattsamen Genüge bekannten Müesli-Riegel lag reichlich Fettes auf den Grillrosten. Angesichts der grossen Teilnehmerzahl kam es nicht nur am Start sondern auch an den Schlüsselstellen konstant zu Stockungen, die aber von den Teilnehmenden mit grosser Geduld getragen wurden. Bei der Tenuewahl musste angesichts der Wetteraussichten ein Kompromiss zwischen Eitelkeit und Funktionalität getroffen werden, das heisst: Regenschutz.

Ein Blick auf die Karte zeigt die komplexe Streckenführung durch die pittoreske Altstadt mit den Teilstrecken Montag (Blau) , Dienstag (gelb) und Mittwoch (Rot)
Ein Blick auf die Karte zeigt die komplexe Streckenführung
durch die pittoreske Altstadt mit den Teilstrecken Montag
(Blau) , Dienstag (gelb) und Mittwoch (Rot)

Zur mustergültigen Organisation gehört auch, dass ständig Zweier und Dreiergruppen in ausgewählten Verpflegungsposten mittels anschaulichen Tafeln hilfreiche Informationen und Kommentare zu den vergangenen und aktuellen Geschehnissen zum Besten geben. Einzigartig ist der Umstand, dass auch das Publikum mitlaufen darf, was zu den genannten Stockungen im Ablauf führt. Im Teilnehmerfeld hat es aussergewöhlich viele Gruppen, die sehr strukturiert organisiert sind und die mit einer deutlich erkennbaren Strategie und zum Teil mit erheblichem logistischen Aufwand die Strecke in Angriff nehmen. Da sich das Organisationskomitee seit Jahrzehnten beharrlich weigert, Zeiten und Distanzen zu messen, müssen das alle Teilnehmenden selber machen. Mein Garmin hat 38.1 km gemessen, und das bei einer Bruttolaufzeit von total 33.02 Stunden, was einen Kilometerschnitt von beachtlichen 57.59 Minuten ergibt. Die zu bewältigenden Kilometerleistungen sind also erheblich, wozu auch noch die Leistungskilometer aus den Höhendifferenzen zu zählen sind. Anfängern muss gesagt sein, dass Nadelberg, Spalenberg, Heuberg etc ziemliche Ansprüche an das technische Können stellen und keineswegs unterschätzt werden sollten. Wenn noch die Abstecher und Umwege zu den besonders geschätzten Verpflegungsposten eingerechnet werden – dazu gehörte für den Berichterstatter Trudis Haggflaisch-Kiechli (die aber dieses Jahr wohl wegen der Finanzkrise etwas kleiner waren) – also diese Abwege eingerechnet ergeben die genannten 38.1 km.
Der Berichterstatter
Der Berichterstatter

Es gibt aber noch eine Gemeinsamkeit zu den üblichen Stadtmarathons und das sind die Abfälle die nachher auf den Strassen rumliegen. Aber dafür stehen schon während des Laufes Bulldozer und Wischmaschinen in Position, um am Schluss Punkt Vier Uhr loszulegen…

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