Wie bereits berichtet, ist Kurt Stirnimann im Alter von 66 Jahren seinen ersten Marathon gelaufen. Seinen Bericht vom Hamburg Marathon und den Vorbereitungen dazu hat er in einem Bericht zusammengefasst. Viel Spass beim lesen!

Hamburg Marathon 2014

Vor 4 Jahren war ich zum ersten Mal in Hamburg und erfuhr, dass es einen Marathon gibt. Da ich schon lange einen Städtemarathon machen wollte, ging mir diese Idee nicht mehr aus dem Kopf, einmal in meiner Läuferlaufbahn einen Stadtmarathon zu absolvieren.
Per Zufall sass ich 2 Jahre später, mit Kollegen bei einem Bier und wir kamen auf Hamburg zu sprechen. Aus dem Gespräch ging hervor, sie Hamburg nicht kannten und es auch Läufer waren und ich warf die Frage in die Runde, wer Interesse hätte nach Hamburg zu fahren, ich würde eine Woche organisieren, incl. Marathon. Es waren nicht alle begeistert, da er im Frühling statt findet und man durch den Winter trainieren sollte. Doch es wurde bald klar, dass diese Reise stattfinden wird.
Die ersten Vorbereitungen traf ich im Herbst 2013, da ich im Sinn hatte mit einer zwischen 15-20 Personen nach Hamburg zu reisen. Nun begann ich mich auch läuferisch und Mental auf den Marathon vorzubereiten.
Meine Gedanken und Ideen erzählte ich Rainer und er unterstützte mich dabei mit einem Trainingsplan über 14 Wochen. Es waren Wocheneinheiten bis zu 65 km/Woche vorgesehen. Während meiner Vorbereitungszeit ging nicht alles so reibungslos, wie ich es mir vorgestellt habe. Trotzdem glaubte ich fest daran, dass ich meinen ersten Marathon unter 5 St. Laufen würde. Dank Rainers Trainingsplan.
4 Tage vor dem Marathon reisten wir mit der Bahn nach Hamburg und genossen die maritime Stimmung. Stadtrundfahrt, Hafenrundfahrt, Fleet Fahrt, Alsterfahrt, Nachtwächtertour, Beatles Tour, Brauhausbesichtigung, Miniwunderland und und und ….. standen eine Woche lang auf dem Programm.
Kurt Stirnimann in HamburgDer grosse Tag war für mich schnell da. Samstag Startnummer lösen und die Gedanken nochmals bündeln.
Nervös stand ich am Sonntag unter tausenden von Läufer/innen in meinem Startblock. Langsam setzte sich die Masse beim Fernsehturm in Bewegung. Reeperbahn, St. Pauli, Elbchaussee, Landungsbrücken, hier standen meine ersten Fans und feuerten mich an. Ein Schaudern ging durch meinen Körper. Ich grüsste sie mit kurzem Abklatschen und weiter Richtung Elbphillharmonie, Hafencity mit Blick zur Speicherstadt.
Nach durchqueren des Wallringtunnels erwartete ich beim Jungfernstieg (17,5 km) die nächsten Fans. Was war das für ein Gefühl und meine Verfassung war sehr gut. Über die Lombardsbrücke, weiter am feudalen Ufer der Aussenalster, dem ½-Marathon Punkt entgegen. Die Zeit von 2:02 lies auf mein gesetztes Ziel hoffen.
Durch den Stadtpark weiter nach Barmbeck, Alsterdorf, Ohlsdorf, Eppendorf. Hier begann ich zum ersten Mal zu spüren, dass ich bereits schon 35 km hinter mir hatte. Kurzer Halt, stretchen und ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass ich es schaffen würde. Nun spielte bei mir alles im Kopf ab. Die letzten Kilometer waren hart, aber eine innere Stimme sagte mir, du schaffst es. Auch das Anfeuern der Zuschauer trug mich vorwärts.
Von km 40 an war die Strecke immer leicht ansteigend und die Zuschauermassen wurden immer dichter; es war gewaltig. Auch wusste ich, dass meine Fans in Zielnähe standen, ich sah sie nicht, denn ich war zu sehr mit mir beschäftigt und in Gedanken versunken. Erst auf dem roten Teppich wusste ich, es ist geschafft. Eine geballte Ladung Emotionen kam aus mir raus. Erst jetzt merkte ich, dass mich die Beine schmerzten.
Medaille in Empfang nehmen, Foto Termin und zurück ins Hotel. Bereits freute ich mich auf die gemeinsame Feier mit meiner Gruppe.
Trotz diesem tollen Erlebnis war mir rasch klar, dass dies mein Erster und zugleich mein Letzter Marathon war.
Anderntags war ich überrascht wie gut es mir ging, denn unser weiteres Programm führte uns durch das Treppenviertel auf den Süllberg, die höchste Erhebung von Hamburg (85 Meter über Meer) und danach noch ein kleiner Elbeufer Spaziergang. Nun konnte ich die restliche Zeit in Hamburg erst recht geniessen.
Nun, eine Woche später, fühle ich mich wohl und ausgeruht und habe bereits wieder das Bedürfnis das Training auf zu nehmen. Doch es hat noch ein wenig Zeit.
Speziell danken möchte ich Rainer für die Unterstützung und das Trainingsbuch.
Kurt Stirnimann 12. Mai 2014

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